Mentales Training: Somatischer Marker

von | Jan. 24, 2025

Somatische Marker sind Erinnerungen, die mit bestimmten Emotionen verbunden sind. Durch die Reaktivierung der Erinnerung mit Hilfe eines Markers (z.B. Bild, Klang, Geste, Geruch) kann eine gewünschte emotionale Qualität wieder erlebbar gemacht werden.

Der Psychologe Antonio Damasio entwickelte die Theorie der somatischen Marker. Diese können zur Aktivierung und Regulation von Emotionen eingesetzt werden. Auf der Bühne ist dies hilfreich, um bestimmte Emotionen anzusteuern, die für die Interpretation gebraucht werden. Die Marker können aber auch genutzt werden um Nervosität und Lampenfieber zu regulieren.

Imagination

Wählen Sie eine emotionale Qualität, die Ihnen beim Musizieren hilft (z.B. Begeisterung, Zufriedenheit)
Schließen Sie die Augen und erinnern Sie sich an eine Situation, in der Sie diese emotionale Qualität erlebt haben.
Erinnern Sie sich mit allen Sinnen an den Ort und die Situation. Wo hat das Erlebnis stattgefunden? Wie hat es dort gerochen? Was haben Sie gehört? Welche Personen waren dort? Wie war die Temperatur? An welcher Stelle Ihres Körpers können Sie die Emotion besonders stark fühlen?
Wenn Sie im Erleben der Emotion angekommen sind, wählen Sie einen Marker. Das kann eine bestimmte Geste sein, ein Bild, ein Klang oder auch ein Duft. Wichtig ist, dass der Marker vornehmlich über die Intuition verarbeitet wird.
Notieren Sie sich Ihren somatischen Marker und testen Sie etwas später, ob die Erinnerung noch mit der emotionalen Qualität verbunden ist.

Einsatz

Aktivieren Sie den Marker regelmäßig und nutzen Sie ihn zur Befindlichkeitsregulation auf der Bühne oder in wichtigen Proben.

Quelle:

Diese Methode stammt aus dem Buch

Schwarz, Silke: Professionell SINGEN. Mentale Stärke, Eigenverantwortung, Selbstorganisation. Ein Methodenbuch für Ausbildung und Selbststudium. Schöne Töne Verlag. 2025.